Beweise

"Auch die Eltern wünschen sich, dass sie selbstständig esse, dem Vater ist die Gewichtszunahme sehr wichtig und er wünscht sich ein glückliches Kind. [...] In der Elternarbeit wurde deutlich, dass der Vater eine eher behütende Rolle einnahm, Elisa viele Dinge abnahm, sie sehr eng emotional an sich band, so dass sie keine Ressourcen für andere … Weiterlesen Beweise

Mail an meine Therapeutin

Liebe Frau M.,   es ist schwer, Worte zu finden, weil es mir vorkommt, als gäbe es gar keinen Ausdruck für diesen tiefen Schmerz, den ich empfinde. Ich kann kaum atmen, weil es sich anfühlt, als läge ein tonnenschweres Gewicht auf meiner Brust.   Ich weiß nicht, warum mich diese Gefühle gerade so einholen – … Weiterlesen Mail an meine Therapeutin

Im Innersten

"Sie haben es da heraus geschafft", stellt meine Therapeutin im letzten Einzelgespräch fest und ich merke, wie mir die Tränen in die Augen steigen, weil es sich nicht wie eine Leistung anfühlt. Weil der Gedanke, dass alles besser ist, als noch dort zu sein - unter der Kontrolle meines Vaters - so schmerzhaft ist, dass … Weiterlesen Im Innersten

Suche in der Vergangenheit

Ich tippe in die Suchleiste das Wort "Vater" ein und scrolle durch vergangene Blogeinträge. Ich bin auf der Suche - nach Dingen, die ich übersehen habe. Dingen, die ich hätte sehen müssen. Inzwischen bin ich in dem Jahr angekommen, in dem ich das erste Mal darüber gesprochen habe, dass mein Vater mich missbraucht hat. Es … Weiterlesen Suche in der Vergangenheit

Schwer sein

"Das soll keine Drohung sein", sagt meine Therapeutin noch. Es liegt eine Schwere im Raum, die mir die Luft zum Atmen nimmt. Einige Sekunden vorher hat sie mir mitgeteilt, dass sich mein Gewicht mittlerweile in einem kritischen Bereich bewegt - dass wir, wenn es noch weniger wird, an einer stationären Aufnahme nicht vorbeikommen. Ich beginne … Weiterlesen Schwer sein

Substanzlos

Es fühlt sich so an, als könnte man mir nicht mehr helfen - es gibt keine Worte, die es leichter machen. Der Zustand jetzt erinnert mich so sehr an die Klinik - als ich nicht um Hilfe gebeten habe, weil ich wusste, es gibt keine Maßnahmen, die mir helfen können, sondern nur ein Mit-mir-aushalten, ein … Weiterlesen Substanzlos

Vor zwei Jahren

Liebe Frau R.,  ich wünsche Ihnen zu allererst ein gesundes, neues Jahr - wenn auch ein bisschen verspätet, aber nicht weniger von Herzen. Ich musste heute ganz besonders an Sie denken, weil ich genau vor zwei Jahren das erste Mal in der Klinik aufgenommen wurde und habe deswegen wieder den Mut gefunden, Ihnen zu schreiben … Weiterlesen Vor zwei Jahren

Mannheim • Tag LXVI

"[...] Justify, you waste away.You dare to dream, but still you're too afraid.And now you're broken and deceived.Lost to live this cruel reality.You're disconnected, so alone.Severed ties from all you know.[...]"Isolation • Alter Bridge Ich suche Ewigkeiten nach dem Lied, was einfangen kann, wie ich mich fühle - das mir die Worte abnimmt. Doch ich … Weiterlesen Mannheim • Tag LXVI

Unausgesprochen

Was wäre gewesen, wenn ich früher etwas gesagt hätte? Wenn ich auf das "Ich würde die Hand dafür ins Feuer legen, dass dein Vater nicht so ein Mann ist" meiner Psychologin vor so langer Zeit mit einem "Ich glaube, es stimmt etwas ganz und gar nicht" geantwortet hätte. Wenn ich mich für das Betreute Wohnen entschieden hätte, damals nach meinem Aufenthalt in der Kinder-und Jugendpsychiatrie statt in mein Elternhaus zurückzukehren. Wäre der Schaden geringer? Wäre es jetzt leichter? Hätte ich mich vielleicht … Weiterlesen Unausgesprochen

Lebenszeichen

Es ist still geworden. Stiller, seit all die Worte nicht mehr in Beiträge passen. Manchmal sitze ich vor dem leeren Beitrag und bin so überfordert, weil so viel passiert und ich nicht weiß, wie ich jemals hinterher kommen soll. Dann bleibe ich still, schließe die Worte wieder in mir ein und stehe irgendwann später wieder … Weiterlesen Lebenszeichen